Was ist Stress und wie funktioniert er?

Kennst du das auch? Du stehst morgens auf und hast das Gefühl keine Zeit für gar nichts zu haben. Du weißt nicht wann du deinen Haushalt machen, alle Aufgabe auf der Arbeit, der Uni oder deiner Gruppe erledigen kannst UND auch noch Zeit für Freund*innen finden sollst?

Oder fühlst du dich von neuen Aufgaben überfordert und weißt überhaupt nicht wie du beginnen kannst?

Verschlägt es dir in manchen Momenten so die Sprache, dass du überhaupt nicht weißt, wie du reagieren möchtest?

Dann erlebst du vermutlich Stress.

Aber was genau ist das eigentlich?

Der Begriff Stress kommt aus der Materialkunde. Dort bedeutet Stress die Veränderung eines Materials aufgrund von äußeren Einflüssen.

In der Medizin hielt der Begriff in den 40ern Einzug. Geprägt wurde er von Hans Seyle, einem Mediziner, der untersuchte, welchen Einfluss körperliche und seelische Belastungen für den Menschen haben.

Mittlerweile ist Stress als Ursache für viele Krankheiten bekannt.

Nicht nur körperliche Symptome wie “Unter Spannung stehen”, Muskelverspannungen, Kopfschmerz, Erschöpfung und Magenprobleme sind anerkannt, sondern auch depressive Erkrankungen, der sogenannte Burn Out sowie eine deutlich negativere Bewertung von Lebensereignissen sind Folgen eines stressigen Alltags.

Der Gesundheitspsychologe Gert Kaluza hat ein Stressmodell entwickelt, welches sehr verständlich beschreibt wie Stress funktioniert:

Stressor/AuslöserStressverstärkerStressreaktion
Streit, unerledigte Aufgaben, Diskriminierung, Autounfall, Prüfung…Erfahrungen/Haltungen/Einstellungen die dafür sorgen wie wir den Auslöser bewertenKörperlich
Emotional
Gedanklich
Verhalten

Auslöser einer Stresssituation können viele Dinge sein. Abhängig davon ob du Stress erlebst bzw. etwas als stressig empfindest, ist jedoch wie du den Auslöser bewertest.

Wenn es eine Einwirkung, also einen Stressor, gibt, entscheidet das menschliche Gehirn in wenigen Momenten, ob diese Einwirkung für uns stressbezogen ist.

UnwichtigStressbezogen
BedrohlichSchädlich/Verlust
Herausforderung
Positiv

Falls die Bewertung eines Auslösers stressbezogen ist, folgt eine zweite Einschätzung der Situation. Dein Gehirn sucht nun nach Fähigkeiten, um mit dem Stressor umzugehen.

Wie du Stressoren bewertest, hängt ganz von dir individuell ab.

Je nachdem welche Resilienzfaktoren bei dir ausgeprägter sind als andere, welche Erfahrungen du gemacht hast, mit welchen Veranlagungen du geboren wurdest, wie dich deine Bezugspersonen als Kind erzogen haben und vieles mehr. Wichtig ist mir dabei zu betonen, dass die Bewertung, ob etwas als stressig empfunden wird, meistens nicht aktiv oder bewusst gefällt wird. 

Um die Wirkung von Stressverstärkern nochmal deutlicher zu machen, hier ein Beispiel:

Ein Staubsaugervertreter klingelt an der Wohnungstür

Person A bewertet das Klingeln des Vertreters als Teil des Jobs.

Person B wurde vor zwei Wochen von einem anderen Vertreter besucht. Der Vertreter hat Person B über eine Stunde versucht von seinem Produkt zu überzeugen. Person B ist beim öffnen der Tür schon genervt und versucht den Vertreter direkt abzuwimmeln.

Person C wurde in der Kindheit so erzogen, dass Vertreter, die an Türen klingeln, ohnehin nichts Gutes im Schilde führen. Vor kurzem hat Person C auch in der Zeitung gelesen, dass sich Trickbetrüger als Vertreter ausgeben, um einfacher in Wohnung zu gelangen und die Besitzer*innen ausrauben zu können. Person C wird beim Klingeln bereits nervös, öffnet die Tür und bekommt dann Angst.

Deine Stressreaktion ist abhängig davon, wie du den Stressor bewertest. Je höher der Unterschied ist zwischen der Anforderung den Stressor unschädlich zu machen und deinen wahrgenommenen Möglichkeiten dies zu tun, desto stärker ist deine Stressreaktion.

Das Gute am Stress ist: wir sind ihm nicht ausgeliefert.

Was kannst du gegen Stress tun?

  1. Was sind deine Gefühle? Benenne sie.
  2. Wie ist deine Körperhaltung? Wie wäre sie angenehmer?
  3. Worauf richten sich deine Gedanken? Versuche nicht nur an die Aufgabe/das Problem zu denken.
  4. Was willst du tun? Ist das langfristig gut für dich?

Möchtest du

  • lernen wie du mit Stress besser umgehen kannst?
  • Herausfinden was deine persönlichen Stressoren sind?
  • Entdecken was dir Kraft gibt, wenn du gestresst bist?
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Dann schau dir gerne meine Angebote für diskriminierungssensibles Coaching und Resilienztraining an oder schreibe mir.